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Die Freiheit als Lebensprojekt
Mit Ilko-Sascha Kowalczuk, Schauspielerin Klara Eham, dem Opernchor und der Singakademie Rostock / Moderation: Thomas Irmer
Zwei Generationen nach dem Mauerfall erleben wir eine enorme Zuspitzung der Konflikte innerhalb der Gesellschaft in Ost und West wie auch in vielen weiteren Ländern Europas. Die linken und rechten Ränder der Gesellschaft nehmen die demokratischen Strukturen unter Beschuss. Sie zielen auf die Freiheit einer offenen Gesellschaft. Welche Kräfte und Motive wirken jetzt, 35 Jahre nach der friedlichen Revolution, die 16 Millionen Menschen Freiheit - und dem ganzen Land Einheit und Souveränität - bescherte? Inwieweit gilt Freiheit als Lebensprojekt?
Für diese Theaterversammlung auf der großen Bühne des Volkstheaters Rostock stiftet der Historiker und Publizist Ilko-Sascha Kowalczuk einen persönlichen wie engagierten Impuls. Er ist gegenwärtig eine der gefragtesten und kräftigsten Stimmen in den öffentlichen Debatten, wenn es um die gesellschaftlichen Veränderungen in Ostdeutschland der letzten Jahrzehnte geht. In seinem aktuellen Bestseller Freiheitsschock analysiert er, wie die Ostdeutschen zum zweiten Mal mit welthistorischen Veränderungen konfrontiert werden. Mit ihm blicken wir in die Geschichte Ostdeutschlands nach 1989 gleichsam wie in ein Labor der Globalisierung. Denn die Prozesse der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformation liefen hier nach der Wende in einer Schnelligkeit und Härte ab, die, so Kowalczuk, viele überfordere und den Menschen noch immer vieles abverlange. Gleichzeitig wünsche sich ein Teil der Ostdeutschen eine DDR zurück, die es nie gab; die in Wirklichkeit ein diktatorisches System war. Die von wenigen erkämpfte Freiheit empfänden sie als anstrengend und fordernd. Der Historiker Kowalczuk beglaubigt mit seiner persönlichen Lebensgeschichte und seiner langjährigen wissenschaftlichen Arbeit Geschichtsschreibung als ein Kampf um die Freiheit.
Musikalisch gerahmt wird Kowalczuks Impuls durch zwei der schönsten und beeindruckendsten Freiheitschöre der Operngeschichte. Die von Verdi und Beethoven für große Chöre komponierten Werke werden vom Opernchor des Volkstheaters zusammen mit der Singakademie Rostock gesungen.
Im anschließenden Fishbowl-Format kann das Publikum mit dem Geschichtswissenschaftler ins Gespräch kommen - oder einfach weiter zuhören. In den daran anschließenden Tischgesprächen haben die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, in kleineren Runden weiter zu diskutieren. Im Zuhören und kommunikativen Miteinander kann das Theater zum Ort dessen werden, was einen Kern von Geschichte ausmacht: Das Erzählen und Erinnern. Ein Moment der Geschichte als Selbstverständigung einer Gesellschaft um das, was uns Freiheit bedeutet. Denn, so Kowalczuk, ohne Freiheit ist alles nichts!
Die Theaterversammlungen sind Teil des Projektes Im Namen der Freiheit und werden durchgeführt in Kooperation mit Prof. Dr. Thorsten Logge und dem Arbeitsbereich Public History der Universität Hamburg sowie den Theatermachern Thorleifur Örn Arnarsson und Uwe Gössel. Die vergangenen Theaterversammlungen ereigneten sich am Deutschen SchauSpielHaus Hamburg, dem neuen theater Halle, dem Staatstheater Cottbus und der Oper Frankfurt am Main und sind auf der Seite freiheitsarchiv.de dokumentiert. Weitere Theaterversammlungen werden an den Münchner Kammerspielen und am Düsseldorfer Schauspielhaus veranstaltet - alle im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2024 - Freiheit. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Für diese Theaterversammlung auf der großen Bühne des Volkstheaters Rostock stiftet der Historiker und Publizist Ilko-Sascha Kowalczuk einen persönlichen wie engagierten Impuls. Er ist gegenwärtig eine der gefragtesten und kräftigsten Stimmen in den öffentlichen Debatten, wenn es um die gesellschaftlichen Veränderungen in Ostdeutschland der letzten Jahrzehnte geht. In seinem aktuellen Bestseller Freiheitsschock analysiert er, wie die Ostdeutschen zum zweiten Mal mit welthistorischen Veränderungen konfrontiert werden. Mit ihm blicken wir in die Geschichte Ostdeutschlands nach 1989 gleichsam wie in ein Labor der Globalisierung. Denn die Prozesse der wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Transformation liefen hier nach der Wende in einer Schnelligkeit und Härte ab, die, so Kowalczuk, viele überfordere und den Menschen noch immer vieles abverlange. Gleichzeitig wünsche sich ein Teil der Ostdeutschen eine DDR zurück, die es nie gab; die in Wirklichkeit ein diktatorisches System war. Die von wenigen erkämpfte Freiheit empfänden sie als anstrengend und fordernd. Der Historiker Kowalczuk beglaubigt mit seiner persönlichen Lebensgeschichte und seiner langjährigen wissenschaftlichen Arbeit Geschichtsschreibung als ein Kampf um die Freiheit.
Musikalisch gerahmt wird Kowalczuks Impuls durch zwei der schönsten und beeindruckendsten Freiheitschöre der Operngeschichte. Die von Verdi und Beethoven für große Chöre komponierten Werke werden vom Opernchor des Volkstheaters zusammen mit der Singakademie Rostock gesungen.
Im anschließenden Fishbowl-Format kann das Publikum mit dem Geschichtswissenschaftler ins Gespräch kommen - oder einfach weiter zuhören. In den daran anschließenden Tischgesprächen haben die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, in kleineren Runden weiter zu diskutieren. Im Zuhören und kommunikativen Miteinander kann das Theater zum Ort dessen werden, was einen Kern von Geschichte ausmacht: Das Erzählen und Erinnern. Ein Moment der Geschichte als Selbstverständigung einer Gesellschaft um das, was uns Freiheit bedeutet. Denn, so Kowalczuk, ohne Freiheit ist alles nichts!
Die Theaterversammlungen sind Teil des Projektes Im Namen der Freiheit und werden durchgeführt in Kooperation mit Prof. Dr. Thorsten Logge und dem Arbeitsbereich Public History der Universität Hamburg sowie den Theatermachern Thorleifur Örn Arnarsson und Uwe Gössel. Die vergangenen Theaterversammlungen ereigneten sich am Deutschen SchauSpielHaus Hamburg, dem neuen theater Halle, dem Staatstheater Cottbus und der Oper Frankfurt am Main und sind auf der Seite freiheitsarchiv.de dokumentiert. Weitere Theaterversammlungen werden an den Münchner Kammerspielen und am Düsseldorfer Schauspielhaus veranstaltet - alle im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2024 - Freiheit. Das Projekt wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert.
Ilko-Sascha Kowalczuk ist Historiker und Publizist. Er ist einer der renommiertesten deutschen Experten für die Geschichte der DDR und des Kommunismus. Geboren 1967, wuchs er in einer DDR-staatstreuen Familie in Berlin auf, mit 15 Jahren kam es zum Bruch mit dem Staat, nachdem er eine frühe Entscheidung zur Offizierslaufbahn revidiert hatte. Von 1983 bis '85 machte er eine Lehre zum Baufacharbeiter und arbeitete anschließend, die Freiräume zur Selbstbildung nutzend, als Pförtner. Von 1990 bis 1995 studierte er Geschichte an der Humboldt-Universität zu Berlin und promovierte 2002 an der Universität Potsdam. Er war als ehrenamtliches Mitglied Sachverständiger in der Enquete-Kommission des Deutschen Bundestages: Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im Prozess der deutschen Einheit (1995 bis 1998). Seit 2001 ist er Projektleiter in der Forschungsabteilung des Stasi-Unterlagenbeauftragten, seit April 2018 ist er im Forschungsurlaub und Stipendiat der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur.
Ilko-Sascha Kowalczuk schrieb zahlreiche Monografien, darunter zur Geschichte des DDR-Hochschulwesens, der DDR-Geschichtswissenschaft, des 17. Juni 1953, zu Opposition und Widerstand, zur Staatssicherheit und zur Revolution 1989. 2023 erschien seine zweibändige und vielgelobte Biografie über Walter Ulbricht, zudem arbeitet er an einer DDR-Gesamtgeschichte. Im Sommer 2019 veröffentlichte er im Verlag C.H. Beck sein Buch: Die Übernahme. Wie Ostdeutschland Teil der Bundesrepublik wurde, 2024 erschien dort sein Buch Freiheitsschock. Eine andere Geschichte Ostdeutschlands von 1989 bis heute. Er ist auch als Berater für Spiel- und Dokumentarfilme tätig, so u.a. für die erfolgreiche und prämierte TV-Serie Weissensee.
Ilko-Sascha Kowalczuk schrieb zahlreiche Monografien, darunter zur Geschichte des DDR-Hochschulwesens, der DDR-Geschichtswissenschaft, des 17. Juni 1953, zu Opposition und Widerstand, zur Staatssicherheit und zur Revolution 1989. 2023 erschien seine zweibändige und vielgelobte Biografie über Walter Ulbricht, zudem arbeitet er an einer DDR-Gesamtgeschichte. Im Sommer 2019 veröffentlichte er im Verlag C.H. Beck sein Buch: Die Übernahme. Wie Ostdeutschland Teil der Bundesrepublik wurde, 2024 erschien dort sein Buch Freiheitsschock. Eine andere Geschichte Ostdeutschlands von 1989 bis heute. Er ist auch als Berater für Spiel- und Dokumentarfilme tätig, so u.a. für die erfolgreiche und prämierte TV-Serie Weissensee.